Gleich drei junge Athleten der DJK Arminia Ibbenbüren dürfen sich nach dieser Saison nun „Könige der Athleten“ nennen, so, wie es üblich ist, wenn der erste Zehnkampf erfolgreich absolviert wurde. Das ist überraschend, und es lief etwas anders ab, als man vermuten könnte, leider gelang das auch nicht gemeinsam als Team bei einer Veranstaltung sondern getrennt. Geplant war von Anfang an, dass Kaderathlet Matthis Kleinhaus seinen Saisonschwerpunkt auf den Zehnkampf legt, die Saison im Optimalfall mit einem Start bei den Deutschen Meisterschaften abschließt. So startete Matthis in der U 18 zunächst bei den NRW Mehrkampfmeisterschaften in Lage zu seinem ersten Zehnkampf.
Der erste Wettkampftag begann mit einem ordentlichen 100-Meter-Lauf. Nachdem Matthis im Weitsprung mit dem ersten Versuch gute von 6,01 m erzielt hatte, verzichtete er auf weitere Versuche, um seinen noch etwas angeschlagenen Fuß zu schonen. Mit der 5 Kg Kugel erreichte anschließend gute 12,78 m und verbesserte damit auch seine persönliche Bestleistung. Im Stabhochsprung konnte er mit einer Höhe von 3,20 m seine Leistung sogar um 40 cm verbessern. Der erste Wettkampftag endete mit dem ungewohnten 400 Meter Lauf, bei dem nach sehr vorsichtigem Beginn noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden konnten.
Am zweiten Tag ging es früh mit dem 110 m Hürden-Lauf los, es folgte das Speerwerfen, beides mit zufriedenstellenden Ergebnissen. Als nächste Disziplin stand Hochsprung an, eigentlich die Paradedisziplin von Matthis, wegen der alten Fußverletzung wurden aber nur wenige Sprünge absolviert. Matthis erreichte dort mit 1,72 m zwar die drittbeste Leistung gegen die starke Konkurrenz, konnte aber noch nicht an seine Bestleistung von 1,84 m anknüpfen. Beim Diskuswurf schleuderte Matthis den 1,5 kg Diskus 33,76 m weit. Für den „Schlusslauf“, den 1500 m Lauf, mobilisierte Matthis seine ganze Kraft und lief mit einer Zeit von 5:15,89 Minuten ins Ziel.
Während beider Wettkampftage sammelte Matthis 5454 Punkte und erreichte damit bei den NRW Mehrkampfmeisterschaften der männlichen Jugend U 18 einen guten 5. Platz. Nach einer guten Aufbauphase und sehr starken Einzelergebnissen zu Beginn der zweiten Saisonhälfte, bot sich dann in Düsseldorf noch einmal die Möglichkeit, die DM Norm anzugreifen. Trotz mehrerer Wettkampfpausen nach diversen gesundheitlichen Zwangspausen im Training, hatte besonders Nils Horstmeier noch einmal den Zehnkampf in die Saisonplanung aufgenommen, im Speerwerfen und Diskuswerfen hatte er trotz ungewöhnlicher Vorbereitung zuvor Bestmarken erzielt, bei verschiedenen Einsätzen Sprintqualitäten gezeigt und auch im Ausdauerbereich überraschend gute Trainingswerte hinterlegt. Ob allerdings gleich ein ganzer Zehnkampf bewältigt werden könne, war natürlich ungewiss, trotzdem sollte es motiviert angegangen werden.
Speerwerfer Jan Spieker wollte sich unbedingt anschließen, geplant war für ihn zunächst ein Trainingswettkampf, ohne bei ungeübten Disziplinen Risiken einzugehen.
So griffen zunächst drei Athleten gemeinsam in Düsseldorf an. In Bestform, aber mit einem plötzlich auftretenden Muskelproblem im Rücken musste mit Matthis Kleinhaus der Mehrkampfspezialist dann aber bereits bei der zweiten Disziplin, dem Weitsprung, abbrechen. Umso besser lief es dann für Nils und Jan, trotz zweitägiger Hitzeschlacht mit Temperaturen weit über dreißig Grad, bei der sich zusätzlich die Kunststoffbahn aufheizt.
Aber das Durchkommen war die erste Zielsetzung, besonders für Nils, der wegen der Pausen einige komplizierte Techniken, so z.B. das Hürdenlaufen, aber auch die Weitsprung – und Hochsprunganläufe, nicht wie üblich vorbereiten konnte. Dennoch gab es für ihn einige positive Überraschungen. Im Stabhochsprung verbesserte er sich auf 2,60 m und deutete seine Möglichkeiten nur an, im Weitsprung sammelte er mit 5,92 m, im Speerwerfen und Diskuswerfen mit soliden Resultaten viele Punkte. Im Hochsprung gefiel er mit 1,67 m, über 400 m in 56,39 Sekunden und auch im abschließenden 1500 m Lauf überzeugte er mit kämpferischem Einsatz und guten 5:24 min. Das Gesamtergebnis von 5110 Punkten spiegelt das Potenzial nicht wider, durch einen Fehler beim Hürdenlaufen ginge viele Punkte verloren, und so ist besonders das Durchkommen mit sonst ausgeglichenen Ergebnissen nach dem komplizierten Saisonverlauf eine ganz starke Leistung.
Auch Jan Spieker absolvierte den Zehnkampf schließlich komplett, besonders überraschend war das Resultat im Hürdenlaufen, wo offensichtlich auf eine gute Trainingsbasis aus dem U 14er Alter zurückgegriffen werden konnte und die Tatsache, dass im Stabhochsprung mit 2,40 m nach sehr kurzem Üben überhaupt Höhen sicher gesprungen werden konnten.
So durften sich nach dem Einsatz auch Nils Horstmeier und Jan Spieker, der insgesamt 5143 Punkte erzielte, erfreulicherweise in die Liste der „Könige der Athleten“ einreihen.